Hypnose Fachwort “Konditionierung”

OHRgasmus Sexpertise Erotische Hypnose Fachwort Konditionierung

Konditionierung in der Hypnose, willenlos den Suggestionen gehorchen mĂŒssen, ferngesteuert von der Macht der Hypnotiseurin – eine fĂŒr viele besonders aufregende, leicht beĂ€ngstigende und zugleich sehr erregende Vorstellung. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Konditionierung genau, was ist in und durch Hypnose möglich?

 

Konditionierung

Konditionierung ist ein Begriff aus der Psychologie und ein seit Jahrzehnten in unzĂ€hligen Experimenten nachgewiesenes und genau untersuchtes PhĂ€nomen. Der Begriff unterscheidet sich zwischen der “klassischen” Konditionierung und der „instrumentellen“ Konditionierung. Beide Formen können in der Hypnose auftreten.

Die klassische Konditionierung verlÀuft weitgehend unbewusst und wird durch bestimmte Reize der Hypnotiseurin erlernt. Diese sogenannten Stimuli lösen bestimmte Reaktionen aus. Diese Reaktionen werden durch Wiederholung automatisch ausgelöst.

Ein alltÀgliches Beispiel:
In einem Horrorfilm geht den gruseligen Szenen immer eine bestimmte Musik voraus. Die Musik als solche löst zunĂ€chst kein AngstgefĂŒhl aus, wird aber in Verbindung mit der folgenden gruseligen Szene als angsterregender Reiz von unserem Gehirn gelernt. Dieses Lernen ist unabhĂ€ngig von unserem Intellekt, wir mĂŒssen dazu gar nicht verstehen, dass die Musik zur Angst gehört und warum.
Je hÀufiger und je einprÀgsamer dieser Zusammenhang zwischen dem ehemals neutralen Reiz, also der Musik, und des tatsÀchlich angstauslösenden Reizes, also der Horrorszene, ist, desto intensiver die Konditionierung. Die ehemals neutrale Musik löst dann bereits schon vor der gruseligen Szene einen Angstreiz aus.

Etwas anders verlĂ€uft die instrumentelle Konditionierung. Diese ist ein reines Lernverfahren. Positive Verhaltensweisen werden belohnt, negative werden bestraft. Wir nennen dies auch “Lernen durch Belohnung / Bestrafung”. Durch “VerstĂ€rkung” wird die Auftretenswahrscheinlichkeit dieses Verhaltens erhöht, durch “Bestrafung” verringert.

Die erfolgreiche Konditionierung ist dann völlig unabhÀngig von unserer bewussten Erinnerung an die Verbindung und von langer Dauer. Die Struktur unseres Gehirns wird durch Konditionierung punktuell dauerhaft verÀndert.

 

Konditionierung in der Hypnose

Anders als im wissenschaftlichen Sprachgebrauch, kann der hypnotische Reiz durchaus schon in Richtung der gewĂŒnschten Reaktion zeigen. Ich beginne beispielsweise meine Aufnahmen gerne mit der Suggestion (dem Reiz) „Lausche meiner Stimme, nimm einen tiefen Atemzug und entspanne dich
” Streng genommen stellt dies noch keine Konditionierung dar, da ein„tiefer Atemzug“ ja selbst schon entspannt. Außerdem hat der Reiz nur geringen Aufmerksamkeitswert, was einer echten Konditionierung hinderlich ist. Dennoch wird die Suggestion, gefolgt von einer tiefer fĂŒhrenden Induktion zu einer klassischen Konditionierung. Vielleicht bemerkst du sogar beim Lesen, wie du dich ein wenig entspannst.

Ein hĂ€ufiger neutraler Reiz in der Hypnose ist das Fingerschnippen. Gerade wĂ€hrend eines erotischen Hypnose-Hörbuches hat es einen besonders starken Aufmerksamkeitswert. Allerdings soll das Fingerschnippen ja hĂ€ufig ganz unterschiedliche Reaktionen konditionieren. Daher wendet die Hypnotiseurin eine EinschrĂ€nkung an: „Immer, wenn ich mit den Finger schnippe und du meine Stimme hörst“ oder Fingerschnippen in Verbindung mit einer speziellen Suggestion: „tiefe Trance jetzt! -Schnipp“.

 

Triggern

Sehr hĂ€ufig verwendet die Hypnotiseurin bestimmte bildhafte, oder auch erfundene Begriffe um bestimmte Reaktionen zu konditionieren. Diese Begriffe werden hĂ€ufig auch Trigger genannt. Die Wirksamkeit dieser Trigger hĂ€ngt besonders davon ab, ob es Hypnotiseurin und Hypnotee gelingt, die Triggerworte in Zusammenhang mit sehr starken GefĂŒhlen zu setzen. Wenn also beispielsweise die Hypnotiseurin den Hypnotee zu einem intensiven Orgasmus fĂŒhrt und dabei das Wort „Intimista“ spricht und suggeriert, dass dieser immer ausgelöst wird beim Hören dieses Wortes, entsteht eine Konditionierung auf diesen Trigger. Die Konditionierung kann dann schon nach dem ersten mal sehr stark sein, vertieft sich aber bei jedem weiteren hören, zumindest wenn sich regelmĂ€ĂŸig der Erfolg des Triggers einstellt. Bleibt dieser hĂ€ufiger aus, was natĂŒrlich auch bei einem Orgasmustrigger geschehen kann, schwĂ€cht sich die Konditionierung wieder ab.

 

Konditionierte posthypnotische Handlungen

Eine durchaus spannende Frage ist, ob durch Hypnose auch Handlungen konditioniert werden können die beim Hören oder Lesen (beispielsweise mittels SMS) des Triggerwortes ausgelöst werden und dann zwanghaft ausgefĂŒhrt werden mĂŒssen, also dass man zum Beispiel beim Hören des Triggerwortes in der Öffentlichkeit die Hose herunter ziehen muss. Dies lĂ€sst sich nicht ausschließen, denn Zwangshandlungen werden immer von sehr starken Emotionen ausgelöst, die nur durch die Zwangshandlung aufzulösen sind. Diese Emotionen sind im Alltag fast immer extreme Ängste, wobei der erotischen Hypnose sicher nicht daran gelegen ist, diese auszulösen. Zum GlĂŒck ist auch die sexuelle Erregung eine sehr starke Emotion. Gelingt es der Hypnotiseurin dem Hypnotee zu suggerieren, dass er konditioniert ist, beim Hören des Triggerwortes die Hose runter ziehen zu mĂŒssen, so wird ihn dass, je nach Veranlagung, stark erregen. Diese Erregung wird sich dann auch beim Erhalt des Triggerwortes einstellen und verstĂ€rkt von der Vorstellung man sei konditioniert und mĂŒsse nun den Befehl ausfĂŒhren, so zwingend werden, dass der Befehl ausgefĂŒhrt wird.
Man muss aber sicherlich schon im Vorfeld gewillt sein, solche Konditionierungen tatsĂ€chlich auszufĂŒhren.

 

Programmierung oder Konditionierung

All die letzten Beispiele zeigen, dass der Begriff Konditionierung in der Hypnose nicht so recht passt, zumindest nicht im Sinne des ursprĂŒnglich in der Psychologie definierten Begriffs. Der Zusammenhang zwischen Trigger und Reaktion ist vom Hypnotee bewusst, oder unbewusst, gewĂŒnscht. Der Zusammenhang wird als besonders erregend erlebt. Dazu kommt, dass das Zeigen der gewĂŒnschten Reaktion ein positives GefĂŒhl der Vertiefung des Rapport auslöst. Die hypnotische Konditionierung ist also eine Mischung aus klassischer und instrumenteller Konditionierung.

Bei der hypnotischen, suggerierten Konditionierung handelt es sich um einen mentalen, sich selbst verstĂ€rkenden Prozess. Gerade deshalb kann diese Art der Konditionierung sehr wirksam und dauerhaft sein. Wie bei allen echten Lernprozessen des Menschen erfolgt durch die hypnotische Konditionierung eine Neustrukturierung unserer Denkstruktur. Der Begriff der Programmierung fĂŒr hypnotische Konditionierung erscheint daher recht passend.

 

Konditionierung und Bindung

HĂ€ufig wird in Hypnosen gewĂŒnscht, dass der Hypnotee auf die Hypnotiseurin konditioniert wird. Damit gemeint ist eine vertraute Basis, ausgehend vom Rapport. Viele Hypnotees bevorzugen eine Bindung an nur eine Hypnotiseurin, da sie mit Stimme, Sprachgebrauch und TonalitĂ€t vertraut sind.
Manche gehen sogar noch einen Schritt weiter, suchen die Verehrung, oder gar die Unterwerfung und Versklavung, welche durch bestimmte Trigger ausgelöst wird. Dieser Wunsch stammt fast immer von devot veranlagten Menschen, die ihre Devotion ausleben möchten und hĂ€ufig an einer dauerhaften Beziehung als Sub interessiert sind. Die Konditionierung festigt den Wunsch nach Hingabe und fokussiert ihn auf die Person der Hypnotiseurin. Ihre Stimme, ihr Äußeres, ihre Suggestionen werden als im Wortsinn unwiderstehlich empfunden, sie konditionieren den Sub auf Sie. Die Trigger sind gleichzeitig Symbol und Auslöser der starken AbhĂ€ngigkeit und besiegeln und regeln die Beziehung.

 

ResĂŒmee

Die Konditionierung in der Hypnose bezieht ihre Wirkung durch den Wunsch des Hypnotees nach dieser Konditionierung, sie ist fĂŒr gewöhnlich explizit suggeriert und entsteht so im Zusammenwirken von Hypnotee und Hypnotiseurin. Insbesondere in der erotischen Hypnose entsteht die Konditionierung hĂ€ufig durch die lustvolle Vorstellung, tatsĂ€chlich konditioniert zu werden und verstĂ€rkt sich im erregenden GefĂŒhl konditioniert zu sein.
FĂŒr Konditionierung gilt, was allgemein fĂŒr die Suggestion gilt: Sie entstehen und wirken durch das JA des Hypnotee. Dieses JA vorausgesetzt können die Konditionierungen durchaus prĂ€gend und dauerhaft sein.

 

Sicherheit

TatsĂ€chlich könnten Konditionierungen die auf starken Ängsten aufbauen, zu psychischen SchĂ€den fĂŒhren. Erotische Hypnosen sollten daher generell auf stark angstsauslösende Suggestionen verzichten. Unsere Hypnosen enthalten keine Suggestionen die auf starke Ängste oder PanikgefĂŒhle hinarbeiten. Zu jeder Hypnose werden die wichtigen Suggestionen in der Beschreibung angegeben.

 

Ein Beitrag von Lady Hypnotica und Andri

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